„Anzeiger für Harlingerland“ vom 15.03.2016 / Von Klaus Händel
Mühlenverein will Gulfscheune erhalten
Mitglieder beauftragen Vorstand mit der Suche nach einem Nutzungskonzept / Zahlreiche Exponate aus Wittmund geben Anlass für neue Überlegungen des Mühlenvereins „De Goede Verwagting“.
NEUHARLINGERSIEL – Ein kurzer Rückblick auf das abgelaufene Jahr, ein Ausblick auf 2016, Wahlen und grundlegende Überlegungen zur möglichen Nutzung der Gulfscheune waren die Kernthemen der jüngsten Mitgliederversammlung des Mühlenvereins „De Goede Verwagting“ der Mühle Seriem.
Dazu hieß Vorsitzender Helmut Harms im Seminarraum der Tourist-Information Neuharlingersiel neben zahlreichen Mitgliedern auch Neuharlingersiels Bürgermeister Jürgen Peters sowie die Vorsitzende des Kurvereins Neuharlingersiel, Christine Stolle, willkommen.
„Die Mühle läuft“, sagte Harms in seinem Rückblick. Der Verein hat zurzeit 168 Mitglieder, verteilt auf die gesamte Bundesrepublik. Doch der 2002 gegründete Verein stehe immer wieder vor neuen Herausforderungen. Nachdem die Mühle in den zurückliegenden Jahren mit Unterstützung vieler komplett saniert worden war, verlief 2016 problemlos. „Die Besucherzahlen waren gut. Lediglich drei Malvorführungen sind Mangels Wind gescheitert“, so der Vorsitzende. Die Mühle befinde sich nach aktueller Durchsicht in einem guten Allgemeinzustand. „Die Flügelspitzen weisen leichte Roststellen auf. Das muss zeitnah behoben werden.“
In Planung ist die Anschaf- fungeinerSchaumühle.Dabei handele es sich um ein funktionstüchtiges, etwa 1,30 Me- ter hohes Modell, mit dem künftig auch bei Windstille gezeigt werden soll, wie Mehl gemahlen wird. Als nächstes Großereignis kündigte Helmut Harms das Mühlenfest am Deutschen Mühlentag zu Pfingsten an.
Über einen soliden Kassenbestand berichtete Kassen- führer Georg von Eucken. Das Guthaben des Vereins betrug zum Ende 2015 knapp 25 000 Euro. Die Kosten für Renovierungsarbeiten betrugen 11 661,99 Euro. Nach der Entlastung des Vorstandes ergaben die turnusgemäß anstehenden Wahlen folgendes Ergebnis: Helmut Harms als Vorsitzender und Björn Bordeaux als Schriftführer wurden für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. 2. Beisitzer ist Joachim Janssen.
Für längere Diskussionen sorgte anschließend die Frage nach der Zukunft der Gulfscheune. Sie bildet zusammen mit der Mühle und der Teestube ein Ensemble und beherbergt zurzeit zahlreiche Exponate aus der Peldemühle Wittmund. Der Heimatverein Wittmund hat sich, wie bekannt, aufgelöst und angefragt, ob der Mühlenverein Seriem einen Teil der Exponate übernehmen wolle.
„Wir überlegen schon seit Jahren, wie wir unsere in die Jahre gekommene Scheune nutzen können“, erklärte Helmut Harms. Überlegungen dazu gebe es bereits viele, doch keine habe bisher umgesetzt werden können. Die überlassenen Exponate gäben jetzt erneut einen Anstoß, über ein Nutzungskonzept für die Gulfscheune nachzudenken und die Finanzierung einer Sanierung mit Einbau einer Toilettenanlage und eines Versammlungs- und Veranstaltungsraumes erneut anzuschieben. „Das können wir nicht alleine. Dafür brauchen wir die Hilfe von Fachleuten und die Unterstützung der Gemeinde“, so Harms. Zunächst gehe es jedoch nur um den Auftrag der Mitgliederversammlung an den Vorstand des Mühlenvereins, nach einem Nutzungskonzept suchen zu dürfen.
So sah es auch Bürgermeister Jürgen Peters. Er empfahl dem Verein, einen Planer zu beauftragen. Die Mitgliederversammlung stimmte zu. Sobald konkrete Vorschläge vorliegen, sollen die Mitglieder darüber informiert werden und darüber entscheiden.