JAHRESTAGUNG Arbeitskreis trifft sich im Holtriemerland – Vorstand bestätigt – Mühlen besichtigt
330 ausgebildete Ehren- amtliche sind aktiv, um die einzigartige Mühlen- vielfalt in Niedersachsen und Bremen zu erhalten.
VON GERHARD G. FRERICHS
NENNDORF – „Glück zu“ hieß es vielmals am vergangenen Sonnabend in der Nenndorfer Gaststätte „Holtriemer Hof“, wo sich über 60 Mitglieder des Arbeitskreises „Freiwillige Müllerinnen und Müller in der Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen“ zu ihrer Jahrestagung trafen und sich den Müllergruß zuriefen. Nach Grußworten standen Vorstandswahlen und interes- sante Vorträge an. Auch wur- den im Anschluss der Tagung die Mühlen in Nenndorf, Schweindorf und Dornum besichtigt.
Erfreulich viele Menschen opfern heute ihre Zeit, um in örtlichen Vereinen oder als persönlicher Betreuer eine Mühle zu erhalten und sie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In den „Mühlenländern“ Nieder- sachsachsen und Bremen sind es aktuell 330 dieser Idealisten, die sich zu „Freiwilligen Müllerinnen und Müllern“ haben ausbilden lassen. Bei dem 17. Treffen des Arbeitskreises lobte dann auch Holtriems Samtgemeindebürger- meister Gerhard Dirks den wichtigen Beitrag der Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen, die mit der Aus- bildung von Freiwilligen Müllern einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag leistet. Er verwies darauf, dass Holtriem selbst Mitglied in der Mühlen- vereinigung ist. Von ehemals acht Windmühlen sind noch, dank der Freiwilligen Müller und vielen weiteren Ehren- amtlichen, die Mühle mit Mahlgängen und Peldegang in Nenndorf, sowie die funktionstüchtige Mühle in Schweindorf in Betrieb. „Ohne die Holtriemer Mitglieder dieses Arbeitskreises wären diese Mühlen nicht in einem so wunderbaren Zustand und ich bezweifle, ob sie über haupt noch funktionieren würden“, sagte Dirks in seinen Dankesworten.
Nachdem der gesamte Arbeitskreis-Vorstand um Vorsitzenden Heinz Drost, Schortens, auf zwei Jahre wiedergewählt wurde, oblag es Michael Röthling aus Dor- num, in einem interessant und anschaulich gehaltenem Referat über die Geschichte der Bockwindmühle in Dor- num zu informieren. Das heutige Kulturdenkmal, wahrscheinlich im Jahr 1626 erbaut, wurde 1990 durch die Gemeinde Dornum von der Ostfrieschen Landschaft er- worben und dem Heimatverein übertragen. Aus dem Heimatverein ging dann der Mühlenverein hervor, der sich seit dem Jahr 2008 intensiv um den Erhalt und die Res- taurierung dieser nunmehr einzigartigen Windmühle kümmert.
In einem weiteren Vortrag ging Rüdiger Hagen auf die „Maschinen für Verfahrensabläufe in der Feinmehlherstellung“ ein. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, machten sich die Teilnehmer auf den Weg, um in der Mühle Nenndorf, der Mühle Schweindorf sowie der Bock- windmühe Dornum, die Bausubstanz und die jeweilige Mühlentechnik zu begutachten. Viele anregende Fachge- spräche folgten. Neben der Ankündigung weiterer Aktions- und Lehrgangstermine eifern die Freiwilligen Müllerinnen und Müller nunmehr dem 16. Mai entgegen. An diesem Pfingstmontag öffnen sich deutschlandweit wieder die Mühlentüren, um der Öffentlichkeit das alte Müllerhandwerk und die Technik in den Mühlen wieder näher zu bringen.