Generationswechsel beim Mühlenverein Schweindorf
Neuer Vorstand gewählt / Spielmannszug beklagt Mitgliederschwund
SCHWEINDORF / JAL – Der Mühlenverein Schweindorf hat jetzt ein neues Führungs-Duo: Nach 24 beziehungsweise 29 Jahre Vorstandsarbeit haben die Schweindorfer Holger Rathmann und Erhard Pfeifer ihre Posten in ihre Nachfolger übergegeben. Auf der jüngsten Mitgliederversammlung des Mühlenverein Schweindorf wurden Erhard Pfeifer jun. zum neuen Vorsitzenden und Walter Dirks zu seinem Stellvertreter und Mühlenwart gewählt.
Bevor allerdings die Wahlen auf der Tagesordnung standen, wurden die Berichte aus dem Vorstand verlesen. Da die Versammlung im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Krise kurzfristig abgesagt werden musste, konnte der Vorsitzende Holger Rathmann nun in seinem letzten Jahresbericht von Aktivitäten aus zwei Jahren, wie beispielsweise vom Deutschen Mühlentag, dem Mühlenfest und dem Adventsmarkt aus dem Jahre 2019 und von umfangreichen Renovierungsarbeiten, unter anderem an der Mühlengalerie, berichten. Des Weiteren konnte der Vorsitzende vermelden, dass die Gemeinde Schweindorf nun Miteigentümer der Mühle sei, nachdem die bisherigen Eigentümer, die Brüder Scheweling, ihren Anteil an die Gemeinde verkauft haben. Der Mühlenverein Schweindorf konnte zahlreiche neue Mitglieder gewinnen und hat derzeit einen Mitgliederbestand von 174. Zum Abschluss seiner Ansprache blickte der scheidende Vorsitzende noch einmal auf die Anfänge des Mühlenvereins vor 29 Jahren zurück, als damit begonnen wurde aus einem maroden Mühlentorso wieder eine ansehnliche Galerieholländerwindmühle aufzubauen. In den Folgejahren haben sich Rathmann und Pfeifer und die engagierten Mitglieder des Vereins liebevoll um den Erhalt des Wahrzeichens der kleinen Holtriemer Gemeinde gekümmert und können nun eine prächtige, gut funktionierende Mühle in jüngere Hände übergeben. In einem Ausblick konnte Rathmann noch vermelden, dass demnächst weitere Arbeiten an der Galerie anstehen. „Das Holz ist schon da.“, so Rathmann.
Irene Akkermann und Marianne Wiechers vom Spielmannszug des Mühlenverein blickten in ihrem Bericht zwar auf zahlreiche schöne Auftritte zurück, wie zum Beispiel in Funnix, auf Langeoog und in Wiesmoor, zeichneten aber für die Zukunft des Spielmannszuges ein eher düsteres Bild. Da es in den vergangenen Jahren nicht gelungen sei, neue Mitlieder zu werben und man derzeit nur zehn spielfähige Mitglieder habe, sei die Zukunft der musikalischen Abteilung des Mühlenvereins ungewiss, so Irene Akkermann. Mit Rebecca Tieden und Wolfgang Akkermann konnten die Spielleute unlängst zwei Mitglieder für ihre zwanzigjährige Mitgliedschaft ehren. Des Weiteren bedanken sich die Spielleute für die zahlreichen Spenden. So konnte auch neues Spielgerät beschafft werden.
Mit Erhard Pfeifer jun. tritt nun der Sohn des langjährigen 2. Vorsitzenden in dessen Fußstapfen. Selbst in direkter Nachbarschaft der Mühle aufgewachsen, hat der neue Vorsitzende seit jeher eine enge Bindung zu dem Baudenkmal. Mit Walter Dirks aus Ochtersum konnte zudem ein Fachmann aus dem Bauhandwerk als zweiten Vorsitzenden und Mühlenwart gewonnen werden. Neben den Wahlen der Vorsitzenden wurden mit Gero Schipper und Heike Pfeifer auch die Posten des Kassenwartes und des Leiters des Festausschusses neu besetzt. Die ehemalige Festausschussvorsitzende Anita Pfeifer schied nach ebenfalls 29 Jahren als „guter Geist“ des Vereins aus dem Vorstand aus.
Schweindorfs Bürgermeisterin Birgit Siebels-Janßen überbrachte die Grüße des Gemeinderates und bedankte sich für die Arbeit des Mühlenvereins. In ihrem Grußwort lobte die Bürgermeisterin ganz besonders die langjährige Vorstandsarbeit von Holger Rathmann und Erhard Pfeifer. „Ihr seid die Männer der ersten Stunde und habt so viel für den Erhalt der Mühle beigetragen.“ Siebels-Janßen lobte aber auch die Bereitschaft der neuen Führungsriege, die Arbeit nun fortzusetzen. Die Bürgermeisterin berichtet auch über den Fortschritt der Abbrucharbeiten an dem alten Müllerhaus durch den Monumentendienst aus Ahlhorn. Die noch brauchbaren Baumaterialien werden dort für andere historische Bauwerke wieder verwertet.