Vom kargen Mühlenstumpf zum Wahrzeichen der Gemeinde
JUBILÄUM / Mühlenverein Schweindorf kümmert sich seit 25 Jahren um die Mühle Klaashen / Am Sonntag „Tag der offenen Mühle“
SCHWEINDORF / JAL – Vor 25 Jahren machte die betagte Klaashensche Mühle in Schweindorf einen eher erbärmlichen Eindruck. Ohne Galerie und ohne Flügel stand nur noch ein karger Mühlenstumpf mit einem löcherigen Dach am Mühlenweg in Schweindorf. Der Verfall drohte, für die Mühle war es „Fünf vor Zwölf“.
Nachdem im Februar 1992 die Brüder Torsten und Gundolf Scheweling zusammen mit Frau Giesela Becker den verfallenden Mühlentorso kauften, kam bei vielen Bewohnern im Dorf der Wunsch nach Erhalt der angestammten Mühle auf. Schnell fanden sich zahlreiche Interessierte zusammen und so wurde am 18. Juni 1992 der Mühlenverein Schweindorf e. V. gegründet.
Zusammen mit den Eigentümern der Mühle ging der Verein eine Partnerschaft ein, mit dem Ziel, die alte Galerieholländerwindmühle aus dem Jahre 1907 wiederaufzubauen und als kulturhistorisches Baudenkmal zu erhalten und auch zu unterhalten.
Nach der Vereinsgründung übernahm die Journalistin Wiebke Bruns das Amt der 1. Vorsitzenden. Zu ihrem Vertreter wurde der Nachbar der Mühle, Maurer Erhard Pfeifer, gewählt. Bruns hatte den Vorsitz im dem Mühlenverein fünf Jahre inne, dann folgte ihr der Lehrer Holger Rathmann auf diesem Posten. Rathmann und Pfeifer stehen bis heute dem Mühlenverein vor und leiten die Geschicke des Vereins und kümmern sich zusammen mit den Mitgliedern des Vereins mit viel Engagement und Hingabe um den Erhalt der Mühle.
In den Folgejahren nach der Gründung haben die unermüdlichen Mitglieder des Mühlenvereins die komplette Restaurierung der Mühle vorangebracht. Die Mühle Klaashen hat in den Jahren 1995 bis 1998 einen neuen Achtkant, eine neue Kappe und eine neue Galerie erhalten und wurde im August 2001 auch wieder mit Flügeln ausgestattet. Aber auch im Innern wurde die Mühle wieder hergerichtet. Das Mauerwerk, die Böden und auch die Mühlentechnik befinden sich heute in einem originalgetreuen Zustand. Im Jahre 2008 wurde dann im Schatten der Mühle Klaashen auch noch ein neues Packhaus errichtet, da das alte Müllerhaus zunehmend verfiel. Sowohl diese Bauarbeiten, als auch die Arbeiten zur Restaurierung der Mühle wurden zumeist durch die Vereinsmitglieder in Eigenleistung verrichtet.
Im August 2002 übereignete die Mühlenbesitzerin Gisela Becker ihren Anteil an der Mühle Klaashen dem Mühlenverein, der somit auch zum Mühlenbesitzer wurde.
Heute steht die Klaashensche Mühle als funktionstüchtige Galerieholländerwindmühle und als Wahrzeichen des Dorfes da und ist regelmäßig Veranstaltungsort und Treffpunkt für Mühlenfreunde und Interessierte aus Nah und Fern. Außerdem hat der Mühlenverein auch einen Spielmannszug hervor gebracht, der seit vielen Jahren unter der Leitung der Eheleute Akkermann bei den verschiedensten Veranstaltungen in der Region aufspielt.
Der Mühlenverein Schweindorf hat sich zu einer Institution im Gemeindeleben von Schweindorf etabliert und ist bei vielen Veranstaltungen und Aktionen im Ort und in der Samtgemeinde mit von der Partie. Daneben lädt der Mühlenverein seit seiner Gründung auch einmal jährlich zu einem Mühlenfest an der Mühle Klaashen ein. Dieses Fest mit großem Handwerkermarkt hat sich in den Jahren zu einem festen Termin im Veranstaltungsreigen in der Samtgemeinde gemausert. Aber auch der Deutsche Mühlentag an Pfingsten ist ein fester Veranstaltungstermin beim Mühlenverein Schweindorf.
Der Mühlenverein Schweindorf lädt aus Anlass seines Vereinsjubiläums am kommenden Sonntag, den 2. Juli ab 10 Uhr, zu einem „Tag der offenen Mühle“ und einem großen Frühstück ein. Für das Frühstück werden Anmeldungen erbeten unter der Telefonnummer 04975/654 (Rathmann) und 04975/8114 (Pfeifer).