Flügel gestern montiert / Sonntag Mühlenfest mit Flügeleinweihung
Lang ist es her, als die Klaahsensche Mühle in Schweindorf noch Flügel hatte. Vor vierzig Jahren wurden die Galerie, die Kappe und auch die Flügel der Klaahsenschen Mühle wegen Baufälligkeit demontiert. Gemahlen wurde in der Mühle bis in die 80er Jahre mit einer elektrisch angetriebenen Hammermühle. Danach wurde der Betrieb in der Mühle ganz eingestellt und die Mühle in Schweindorf drohte zu verfallen, bis sich 1992 neue Käufer für die Mühle fanden und der Mühlenverein Schweindorf gegründet wurde.
Die Mitglieder des Mühlenvereins haben sich die Restaurierung und den Erhalt dieses Baudenkmals auf die Fahnen geschrieben und so wurden in den Folgejahren die Galerie, der Achtkant und die Kappe mit dem Steert erneuert.
Gestern konnte der Mühlenverein Scheindorf einen großen Schritt in Richtung der endgültigen Fertigstellung der Mühle machen: Das Schweindorfer Wahrzeichen hat jetzt wieder Flügel bekommen.
Achtzehn Meter lang sind die aus Stahl gefertigten Flügelruten, die an ihrer Rückseite mit Segelscheiten versehen sind. Vorn werden die Flügel mit einem sogenannten Bussel-Heck (dem Flugzeugbau nachempfundenen abgerundete Flügelspitzen) versehen. Später sollen die Flügel noch mit einem Segeltuch ausgestattet werden. Bei gesetzten Segel kann die Mühle so bei jeder Windstärke betrieben werden. Nach ihrer kompletten Fertigstellung bringen die Flügel ein Gewicht von 1,5 Tonnen an den Achskopf vorn an der Kappe.
Die Flügelruten wurden mit Hilfe eines Autokrans der Stahlbaufirma Ihnen aus Aurich von oben durch die Aufnahmen in dem Achskopf geführt und mittig verkeilt. Angefertigt wurden die Flügel von der Tischlerei und Mühlenbaufirma Gert Möller aus Melle, die auch die Montage durchführte.
Sonntagnachmittag um 15 Uhr wird im Rahmen des Mühlenfestes die Einweihung der Flügel gebührend gefeiert. Die Besucher des Mühlenfestes haben dabei einmal mehr die Gelegenheit die Mühle zu besichtigen und dabei auch die Flügel aus nächster Nähe zu begutachten.