Mühlenfest zum 10jährigen Jubiläum / Eigentümerin Gisela Becker überlässt ihre Hälfte an der Mühle dem Verein
Schweindorf. Groß ist die Freude bei den Mitgliedern des Mühlenvereins Schweindorf: zum 10jährigen Jubiläum des Mühlenvereins machte die Eigentümerin der Mühle, Frau Gisela Becker aus Marburg, dem Verein ihren halben Anteil an der Klaashenschen Mühle zum Geschenk, während die Brüder Gundolf und Torsten Scheweling weiterhin Miteigentümer der Mühle bleiben.
Mit bunten Wimpeln an den Flügeln und einem aus Blumen gebundenen Ehrenbogen geschmückt präsentierte sich am Wochenende die Klaashensche Mühle an der Schweindorfer Dörpstede von ihrer schönsten Seite. Vor die Müllerhaus boten Flohmarktbeschicker ihre Waren feil und im kleinen Festzelt ertönten volkstümliche Lieder und Schlager der „Friesenmusikanten“.
Zehn Jahre Mühlenverein Schweindorf. In diesem Jahr können die Mitglieder ein besonderes Jubiläum feiern und mit der Übereignung des Mühlenanteils der Frau Becker an den Verein zugleich ein historischer Tag.
„Eigentlich schenke ich mir ja selbst einen kleinen Teil der Mühle,“, erzählt die Mühlenliebhaberin Gisela Becker, „schließlich bin ich ja auch selbst Mitglied im Schweindorfer Mühlen-verein.“ Bereits im Jahre 1987 hat die gebürtige Osnabrückerin Schweindorf besucht und die Mühle wegen seiner besonderen Lage als ein recht schönes Objekt beurteilt, obwohl damals nur noch ein Mühlenstumpf stand. Bei ihren zahlreichen Besuchen in Ostfriesland hat Gisela Becker auch ihre Liebe zu den Windmühlen entdeckt. Ihre zahlreichen Fotos hat sie in Kalender und Broschüren veröffentlichet und auch heute noch berichtet die Marburgerin in ihrer Heimat in Diaschauenüber Windmühlen und Kirchen in Ostfriesland. Ihre Liebe zu den Windmühlen führte schließlich auch zum Kontakt zu den Brüdern Scheweling und letztlich zum Erwerb der damals maroden Mühle in Schweindorf. „Mit großer Freude habe ich in den letzten Jahren die Aktivitäten rund um die Klaashensche Mühle in Schweindorf beobachtet“, erzählt Gisela Becker, die sich in Schweindorf bei ihren Besuchen immer wohlfühlt und oft mehrmals jährlich die lange Fahrstrecke von Marburg bis nach Ostfriesland in Kauf nimmt. „Auch wenn ich jetzt nicht mehr Eigentümerin der Mühle bin, werde ich Schweindorf die Treue halten.“, versichert Gisela Becker.
In seiner Begrüßungsansprache erinnerte der Vorsitzende der Schweindorfer Mühlenfreunde, Holger Rathmann, noch einmal an die Höhepunkte der 10jährigen Mühlenrestaurierung. Als Gäste würdigten Holtriems stellvertretender Samtgemeindebürgermeister Egon Kunze und Hans Schuster, Schweindorfs Bürgermeister, die Arbeit des Schweindorfer Mühlenvereins.
Auch für das diesjährige Müh-lenfest hatten die Mitglieder des Mühlenvereins wieder ein gelungenes Programm auf die Beine gestellt. Die Friesenmusikanten“ aus Plaggenburg und auch der vereinseigene Spielmannszug sorgten für den musikalischen Rahmen während sich die zahlreichen Festbesucher den selbstgebackenen Kuchen bei Tee und Kaffee im Müllerhaus schmecken ließen. Viele Besucher nutzten auch die Gelegenheit einen Blick in die Mühle zu werfen sich und über die Funktionsweise des Galerieholländers zu informieren. Die jungen Festbesucher zogen es vor, eine Fahrt mit der Kutsche zu unternehmen. Ein Flohmarkt und hausgemachte Spezialitäten, vom süßen Imkerhonig bis zum Handkäse mit Kümmel, rundeten das Angebot ab.
Bereits am frühen Sonntagvormittag lockte ein Freiluftgottesdienst mit Pastorin Christine Lammers-Beier, dem Kirchenchor Ochtersum und dem Posaunenchor Ochtersum-Westerholt zahlreiche Besucher zur Schweindorfer Mühle. Nur der heftige Regen am Nachmittag trübte das alles in Allem gelungene Fest ein wenig.