„Anzeiger für Harlingerland“ am 15. August 2016
Großes Fest rund um die Klaashensche Mühle
VERANSTALTUNG Kunst- und Handwerkermarkt – Gottesdienst „Kark up Dörp“ – altes Handwerk
SCHWEINDORF/GFH – Ein Mühlenfest im Sonnenschein erlebten die rund 200 Mitglieder vom Mühlenverein Schweindorf und ihre vielen Gäste am gestrigen Sonntag. Schon der Gottesdienst zum Auftakt zog viele Besucher an und erst recht am Nachmittag war das Areal rund um die Klaashensche Mühle bestens gefüllt.
Als im Jahr 1992 die Brüder Scheweling aus Marienhafe und Gisela Becker aus Marburg den damaligen Mühlentorso in Schweindorf kauften und mit einigen Anwohnern unter der Leitung von Alma Siebels und Wiebke Bruns am 18. Juni 1992 der Mühlenverein gegründet wurde, war noch nicht abzusehen, wie positiv sich dieser Verein entwickeln und das Wahrzeichen Schweindorfs erblühen würde. Das Ziel, die Mühle wieder voll funktionsfähig herzustellen konnte mit viel Herzblut und Hingabe erreicht werden, und seit dem Jahr 2002 sind die Schweindorfer Mühlenvereinsmitglieder auch Mühlenbesitzer.
Das Schweindorfer Mühlenfest wurde bereits ein Jahr nach der Vereinsgründung gefeiert und erfreut sich seither steter Beliebtheit und ist heute aus den jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen in der Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Mit dem Gottesdienst im Festzelt am Packhaus unter dem Motto „Kark up Dörp“ wurde das Mühlenfest auch an diesem Sonntag eröffnet. Musikalisch begleitet vom Kirchenchor Ochtersum
und der Organistin Heidrun Schumacher-Schäfer stellte Pastor Alexander Schreeb den Wandel von Saulus zum Paulus in den Mittelpunkt seiner Predigt. Ein gemütliches Beisammensein bei Tee und Krintstut folgte. Nach dem Mittagsessen von Ausstellern und Mühlenvereinsaktiven wurde es lebhaft: Anita Pfeifer und die Mitglieder des Festkomitees hatten im in vielen Arbeitsstunden hergerichteten Packhaus alles für eine üppige Tee- und Kaffeetafel mit Torten und Kuchen hergerichtet.
Rund um die Mühle präsentierten Kunsthandwerker und Aussteller ihre zum Teil hochwertigen Werke; zugleich boten sie einen lehrreichen Einblick in alte Handwerkskünste. Ferner zeigte die Spinngruppe aus Esens wie mit dem Spinnrad Garn gesponnen wird und beim Taumacher konnte, wie früher, ein anständiges Seil selbst angefertigt werden. Strickwaren, Kartenkunst, Lederarbeiten, selbst gemachte Teddys, Schmuck, Vogelhäuser, Gartenkunstwerke, Honig und Marmeladen und Gesichter schminken rundeten das Angebot ab.
Eine Bilderschau mit Aufnahmen aus fast 25 Jahren Mühlenverein rief die Arbeiten und Aktivitäten des Vereins in Erinnerung. Für Musik sorgte der Blomberger DJ Helmut Emken. Auch an die jüngsten Mühlenfestbesucher wurde gedacht: So konnte auf der Hüpfburg getobt und mit dem Holtriem-Express erlebnisreiche Runden durch den Ort gedreht werden. Für alle Festbesucher stand jedoch die Mühle im absoluten Mittelpunkt.
Unzählige Besucher nutzten die Gelegenheit, einen Blick in die Windmühle und auf die historische Technik
zu werfen, denn schließlich ist der Galerieholländer seit seiner Restaurierung durch den Mühlenverein wieder voll funktionstüchtig. Die Freiwilligen Müller, Vorsitzender des Mühlenvereins Holger Rathmann und Erhard Pfeifer, zeigten dabei die beeindruckende Funktionsweise der Mühle, die es weiter gilt, für die Nachwelt zu erhalten.