Die Georgsfelder Handörgler spielten auf / Mühlenführungen standen hoch im Kurs
SCHWEINDORF / JAL – Mit Begeisterung schaut der 9jährige Moritz zu den drehenden Flügeln der Klaashenschen Mühle hinauf. Moritz ist ein wahrer Mühlenfreund, schließlich gibt in der Nähe seines Heimatortes, dem sächsischen Gardelegen, eine alte Wassermühle, die auch noch richtig funktioniert. Moritz erzählt, dass er in dieser Mühle oft zu Gast ist und dem Müller bei seiner Arbeit zur Hand geht. Natürlich durfte sich Moritz, der mit seinen Eltern zurzeit den Sommerurlaub in Großheide verbringt, das Mühlenfest in Schweindorf nicht entgehen lassen. Voller Interesse ließ sich der junge Mühlenfreund die Funktionsweise des Galerieholländers vom zweiten Vorsitzenden des Schweindorfer Mühlenvereins, Erhard Pfeifer, erklären und Moritz zog seinerseits immer wieder Vergleiche zur heimischen Wassermühle.
So wie der kleine Moritz nutzen auch unzählige Besucher am Sonntag die Gelegenheit, sich im Rahmen des diesjährigen Mühlenfestes die Klaashenschen Mühle einmal ausgiebig von innen und außen zeigen und fachkundig erklären zu lassen, schließlich hat man nicht alle Tage die Gelegenheit, ein solches technisches Denkmal zu besichtigen und ganz nebenbei auch noch ein Fest zu feiern, schließlich hatte der Festausschuss des Mühlenvereins ein rundum buntes Programm auf die Beine gestellt.
Mit einem Freiluftgottesdienst begann am frühren Sonntagmorgen der Festtag in Schweindorf. In der von Frau Pastorin Christine Lammers-Beier gehaltene Predigt drehte sich alles um das Brot. In der Bibel kommt das Brot gut dreihundertmal vor. Dort wird mit Brot ein Bild des Überflusses, der Gastfreundlichkeit, aber auch ein Bild des Elends und der Not gezeichnet und sicherlich fällt manchem das Wort Jesu am Tag nach der Speisung der Fünftausend aus dem Johannesevangelium ein „Ich bin das Brot des Lebens“. Während des Gottesdienstes verteilte die Pastorin dünnes Polarbrot, dass die Familie Lammers-Beier von ihrem Urlaub bei den Samen im Norden Schweden mitgebracht hat.
Am Sonntagnachmittag waren die Georgsfelder Handörgler mit ihren Handharmonikas und Akkordeon zu Gast in Schweindorf. Mit ihren Volksliedern und Simmungsmusik unterhielten sie die Gäste im Müllerhaus bei Tee, Kaffee und Kuchen vom großen Kuchenbuffet. Die jungen Mühlenfestbesucher hatten währenddessen natürlich mehr Spaß an den Fahrten mit dem Holtriem-Express und dem Stöbern beim Kinderflohmarkt. Die angebotenen Spezialitäten, vom Imker-Honig, hausgemachten Handkäse, Wein und Sonnenblumensträuße, fanden reißenden Absatz, während zwischenzeitlich auch der Spielmannszug des Schweindorfer Mühlenvereins unter der Leitung von Martina Fleßner mit seinen bekannt stimmungsvollen Rhythmen aufspielte.